Als remote worker musst du NICHT 24/7 erreichbar sein!
- svenfraede
- Jul 26, 2022
- 1 min read
Nach meinem Umzug nach Brasilien hatte ich (unberechtigterweise) ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Arbeitgeber und meinen Kollegen.
Ich hatte das Gefühl beweisen zu müssen, dass ich remote genauso produktiv und erreichbar bin wie meine in Deutschland ansässigen Kollegen.
Daher war es mir wichtig, jeden Anruf und jede Nachricht direkt beantworten und somit beweisen zu können, dass ich am arbeiten bin.
Trotz Teilzeitjob war mein Rechner daher nahezu durchgehend aufgeklappt und die Berechtigungen auf laut. Ein Ping, und ich saß am Rechner.
Heute weiß ich, dass 24/7 Erreichbarkeit
(1) nichts mit Produktivität zu tun hat
(2) zu fehlender Trennung zwischen Beruf und Alltag führt
(3) kein zwingender Bestandteil von remote work ist
Remote Work ist ein Vertrauensbeweis vom Arbeitgeber gegenüber seinen Arbeitnehmern - ein Abgeben von Kontrolle.
Ich bin der Meinung, dass zu Beginn eine Verantwortung beim Arbeitnehmer liegt, dieses Vertrauen wertzuschätzen und zu bestätigen.
Es ist daher ok, wenn du dich in den ersten Wochen remote Tätigkeit deinem Arbeitgeber gegenüber beweisen möchtest.
Es ist aber nicht ok, wenn du das Gefühl hast ständig erreichbar sein zu müssen - weder durch eigene Schuldgefühle oder Druck deines Arbeitgebers.
Das ist die Gefahr von remote work: Kein Mensch ist 24/7 im Office auf der Arbeit, aber als Remote Worker trägst du deine Arbeit 24/7 bei dir.
Nur weil du deinen Laptop ständig bei dir hast, musst/solltest du allerdings nicht durchgehend erreichbar sein sein.
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