Generation Y und Z sind der Untergang des Abendlandes
- svenfraede
- Jul 21, 2022
- 2 min read
Updated: Aug 16, 2023
"Bei der Jugend von heute habe ich keine Hoffnung für die Zukunft! Sie sind bequem, like geil, unersättlich und faul!"
Das sind Vorwürfe die meiner und jüngeren Generationen gemacht werden. Manche komplett aus der Luft gegriffen, manche nachvollziehbar.
Tatsache ist: Unser Fokus verschiebt sich. Die Werte Arbeit, Anpacken, Schuften und "schaffe schaffe Häusle Baue" rücken auf und schaffen Platz für neue Werte wie: Selbstbestimmung, Freiheit und "Work-Life Balance".
Daher ist der Vorwurf und die dahinter mitschwingende Angst älterer Generationen nachvollziehbar. Ihre Arbeitsmentalität hat die Grundlage für unsere heutigen Wohlstand geschaffen.
Nun fürchten sie darum, dass mit der Arbeitsmentalität der deutsche Wohlstand abhanden kommt, den wir oftmals als selbstverständlich hinnehmen.
So dankbar ich für die Leistungen vorheriger Generationen bin, ich würde nicht tauschen wollen. Ich bin froh um meine Freiheiten/Privilegien und ich möchte die "alten" arbeits-zentrierten Lebens-Ansätze nicht weiterführen.
Faul und bequem? Vielleicht. Doch ganz so einfach ist es nicht.
Hier sind meine Gedanken als Teil der Generation Y:
1. Schuldgefühl
Je nach Bemessungsgrundlage bin ich kein “harter Mann”. Ich stehe nicht um 5 Uhr auf um nach 12 Stunden Arbeit müde ins Bett zu fallen. Ich bin aktiv und gehe meiner Arbeit nach, aber nach den Prinzipien der persönlichen Entfaltung und Ausgeglichenheit. Vielleicht trage ich also tatsächlich zum Zerfall unserer Gesellschaft bei?
2. Rechtfertigung
Noch keine Nation, keine Gesellschaft und keine Zivilisation hat ihre Position je gehalten. Das gilt sowohl für die antiken Römer, Griechen, Ägypter, Araber sowie die spanischen Kolonialzeiten. Alle Nationen hatten ihre Wachstums-, Wohlstands- und Untergangs-Phasen. Warum sollte es mit uns in DE anders sein?
3. Hoffnung
- Kann Wohlstand auch ohne harte Arbeitsmoral geschaffen werden?
- Kann Selbstbestimmung und Passion das Minus an Arbeitsstunde durch höhere Produktivität kompensieren?
- Brauchen wir ein maximiertes Wachstum um unseren Wohlstand zu halten?
Die Bedeutung von psychologischer Gesundheit und Ausgeglichenheit nimmt zu. Wir suchen nicht mehr nur nach einem Job zum überleben, sondern legen den Fokus auf Erfüllung: "Worin bin ich gut, was macht mir Spaß?"
Darin sehe ich Chancen: 1) arbeiten wir konzentrierter und effizienter wenn wir in unserer Aufgabe einen Sinn sehen 2) arbeiten wir ausdauernder durch intrinsische Motivation und bestärkt durch psychische Gesundheit 3) Freiheit und ein unbeschwerter Geist schaffen Raum für Kreativität, Innovation und Fortschritt.
Bedeutung für die Trends remote work und Teilzeit:
Harte Zeiten schaffen starke Männer/Frauen. Starke Männer/Frauen schaffen gute Zeiten. Gute Zeiten schaffen schwache Männer/Frauen. Und schwache Männer/Frauen schaffen harte Zeiten.
Sind die Bedürfnisse der jungen Generationen nach remote work und 4 Tage Woche also ein Zeichen von Schwäche und der Anfang vom Untergang?
Ich weiß es nicht. Aber ich denke, dass sie mittelfristig
zu einer Gesellschaft beitragen die auf den Werten der Freiheit und Selbstbestimmung aufbaut.
Und in eine solchen Gesellschaft lebe ich gerne.
Wie siehst du das?
Inspiriert durch einen Beitrag von Dina Brandt
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