Copywriter sind auch nicht mehr das, was sie früher waren

2021 ich voller Stolz: “Ich bin Copywriter.”

2024 auch ich: "Ja, ich bin auch einer von denen...”

Anfangs habe ich meine Berufsbezeichnung geliebt. Irgendwie war es etwas mysteriöses. Auf ein erstes: “Hä, was?” folgte nach kurzer Erklärung ein: “Ah geil, du schreibst für andere! Da lernst du bestimmt super viel!”

Heute ist die erste Reaktion anders:

“Ah, du bist auch einer von denen, die morgens um 08:00 Uhr meinen Feed mit Surfboard Selfies und Lifestyle Posts zukleistern.”

Gefühlt ist mittlerweile jeder hier Copywriter oder LinkedIn Coach. Und es macht Sinn: Der Job hat verhältnismäßig geringe Einstiegsbarrieren und gibt viele Freiheiten. Viele wählen den Job daher aus einer Lifestyle Perspektive.

Und das ist ok! Auch ich schätze das sehr an meinem Job! Das Problem ist nur, dass es zur absoluten Selbstvermarktung ausgeartet ist mit nur einem Ziel: Reichweite um jeden Preis!

Was ich mir für die Copywriting-Szene wünsche ist mehr Seriosität und Bescheidenheit. Als Copywriter produzieren wir nichts - wir vermarkten lediglich die Ideen und Expertisen anderer Menschen.

Lifestyle, Reisen, Surfen und Co gehören dazu - sonst würde ich es auch nicht machen. Aber lasst uns nicht vergessen, warum wir hier sind und wofür es LinkedIn gibt: Nicht für uns. Sondern für die Menschen, die wir betreuen dürfen.

Die Experten, die Dinge bauen und nicht nur vermarkten. Denn ohne die gäbe es uns nicht - und auch nicht das Privileg unseres Lifestyles.

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