Remote Work ist eine Einbahnstraße

Ist Remote Work der Schlüssel zu einer fairen Welt?

Ich bin mir nicht sicher.

Diese Frage wurde unter meinem letzten Beitrag diskutiert.

Remote Work legt den Fokus auf Selbstbestimmung, Freiheit und Ortsunabhängigkeit. Es eröffnet uns die Welt und eine neue Lebensqualität.

💭 Doch wie sieht es mit der Bevölkerung in Entwicklungsländern aus, in denen wir uns als Remote Worker meist aufhalten?

Kann Remote Work zu Chancengleichheit und Gerechtigkeit beitragen, indem es auch ihnen Zugang zu internationalen, gut bezahlten Jobs verschafft?

In meinen Augen gibt 5 Herausforderungen, die dem im Wege stehen:

1️⃣ Nicht jeder Job ist remote ausübbar

Für den technikaffinen ITler eröffnet Remote Work die Welt - unabhängig vom Herkunftsland. Für den/die Gärtner/in oder die Krankenschwester sieht es anders aus.

2️⃣ Hohe Einstiegsbarrieren

Remote Work hat eine zentrale Voraussetzung: Ein funktionsfähiger Laptop. Bereits an diesem Punkt scheitert der Traum vom Remote Job für viele Menschen.

3️⃣ Unzureichender Zugang zu Bildung

Auch Remote Unternehmen suchen qualifizierte Fachpersonal. Viele Menschen in der armen Bevölkerung haben allerdings keinen Zugang zu höher Bildung und oftmals unzureichende Englischkenntnisse.

4️⃣ Fehlendes Bewusstsein und fehlenden Perspektiven

“Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben.”

So schön diese Sprichwort auch ist: Damit ist es noch nicht getan. Zunächst muss “der Mann” wissen, dass es Fische gibt und daran glauben, dass er einen fangen kann.

Für uns auf LinkedIn sind Remote Möglichkeiten eine gängige Erscheinung.

Außerhalb dieser Bubble wissen allerdings viele Menschen nichts von dieser Chance. Oder sind der Meinung, dass es für sie nicht erreichbar ist.

5️⃣ Ausnutzung statt Chancen

Wenn Unternehmen nach Arbeitskräften in Entwicklungsländern suchen, dann meist nicht, um Chancen zu schaffen. Sondern um Personalkosten zu senken (es gibt positive Ausnahmen).

👉 Fazit:

Durch Remote Work haben wir die Möglichkeit, in günstigen Ländern zu leben.

Andersherum ergibt sich diese Chance nicht für die Menschen in unseren Gastländern.

Dieser Beitrag richtet sich NICHT gegen Remote Work. Stattdessen soll er durch die unzähligen Remote Lobeshymnen durchbrechen und zum Nachdenken anregen.

Remote Work hat das Potential diese Welt zu verbessern.

Allerdings nur, wenn es dabei zukünftig nicht nur um günstiges Streetfood, schicke Co Workings, Likes und Anerkennung geht.

Kann Remote Work zu einer besseren, fairen Welt verhelfen?

Was können wir als Remote Worker dazu beitragen?

Keep it real.

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