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Das denken Brasilianer über Deutsche

Eine meiner Lieblings Aktivitäten beim Reisen ist es, Menschen nach ihren “Vorurteilen” zu befragen. Nach 1 1/2 Jahren präsentierte ich die top 3 Eigenschaften, für die wir Deutsche im Süden Brasiliens bekannt sind:


1️⃣ Wir haben das beste Bier der Welt

2️⃣ Wir trinken unser Bier heiß

3️⃣ Wir duschen selten


🍺 “Deutsches Bier das beste Bier.” Ganz heikles Thema (aus meinen Animateurs-Zeiten weiß ich, dass va. Belgier hier kräftig dagegen halten ;). Nichtsdestotrotz sind wir sehr für unsere Bierkultur bekannt.


Fun Fact: Bayerisches Spaten Bier findet sich hier in fast jedem, gut bestückten Supermarkt. Kräftig umworben mit deutscher Flagge und mit Verweis auf das sagenumwobene, deutsche Reinheitsgebot.


☕️ Brasilien ist bekannt für seinen Cachaca und Caipirinha. Bier gehört nicht zu den landestypischen Spezialitäten. Da brasilianisches Bier vergleichsweise wässrig und bitter ist, wird es kurz vor dem Gefrierpunkt getrunken (auch kurz danach, wenn man es einige Minuten zu lange im Gefrierschrank lässt). Im Vergleich dazu wirkt unser Bier aus dem Kühlschrank geradezu heiß.


🚿 Jeder Mensch hat bekanntlich seine eigenen Hygiene Routine. Repräsentativ für mich gesprochen: Auf meiner Backpack-Reise kam Körperhygiene manchmal etwas kurz. Davon abgesehen dusche ich täglich.


Dieses Vorurteil hat zwei Ursachen:


1. Die Kolonialzeit: Die europäischen Siedler waren im Gegensatz zur hier vertretenen Urbevölkerung nicht für ihre Körperhygiene bekannt. Dieser Ruf hängt uns noch heute nach.


2. Die Hitze: In Brasilien wird teils mehrmals pro Tag geduscht. Bei bis zu 40°C nachvollziehbar.


In diesem Beitrag geht es mir allerdings weder um Körperhygiene noch um Bier-Tastings. Sondern um die Themen kulturelle Differenzen und Remote Work.


👉 Das Leugnen kultureller Unterschiede und Vorurteile ist nicht das Gegenstück zu Rassismus.


Kulturelle Differenzen sind unfassbar interessant und einer meiner Hauptmotivation hinter Reisen und Remote Work. Uns mit diesen vertraut zu machen ist ein wichtiger Schritt hin zu Toleranz, Verständnis und Einigkeit.


👉 Daher sehe ich in Remote eine Chance.


Es überwindet geografische Barrieren, bringt uns einander näher und geht über 2 wöchentliche Urlaubsaufenthalte hinaus.


Lasst uns daher diese Chance nutzen und auf die jeweilige Kultur unseres Gastlandes zugehen. Mit Interesse, Akzeptanz, Respekt und Selbstironie, statt Scheu und Hostel-Abschirmung.


Manchmal entdeckt man dabei sehr seltsame Eigenheiten in seiner eigene Kultur. 😉


PS: Auf dem Bild siehst du die Ortseinfahrt zu Santa Cruz - einer deutschen Kolonialstadt voll mit Gartenzwergen und Vorgärten. Geziert mit einer meterhohen Statue von “Fritz und Frida” - dem Klischeebild zweier deutscher Einwanderer.


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